How to: Eine Salbe rühren

Eine selbstgemachte Salbe ist ein schönes Geschenk.

Und eine Salbe selbst herzustellen macht Spaß und ist nicht komplizierter als z.B. eine Marmelade zu kochen. Und wie beim Marmeladekochen ist auch beim Salbenrühren Sauberkeit bei der Verarbeitung wichtig, um die Wirksamkeit und die Haltbarkeit zu gewährleisten.

Die Grundschritte beim Salbenrühren sind immer gleich und man kann sie schnell erlernen.

Im Winter bietet es sich an, eine Hustensalbe mit Thymian herzustellen, im Sommer ist eine Spitzwegerichsalbe sehr hilfreich gegen Insektenstiche und zur narbenfreien Wundheilung. Viele kennen auch die Ringelblumensalbe bei Hautproblemen und zur Unterstützung der Wundheilung.

Thymian - Thyme
Thymian, Foto Yashima, flickr.com

Doch was ist eigentlich eine Salbe?

Eine Salbe ist im Prinzip ein Ölauszug einer Pflanze, der mit Wachs soweit verfestigt wird, dass er auf der Haut haftet. So können die Wirkstoffe über die Haut ins Körperinnere aufgenommen werden. Das Fett erhöht die Durchlässigkeit der Haut, sodass die Wirkstoffe tiefer eindringen können und gleichzeitig verhindert es die Verdunstung.

Eine Salbe kann außer mit einem Ölauszug auch mit einer Tinktur, mit einem Hydrolat oder einem Tee angerührt werden. Schüssler Salze und homöopathische Mittel gibt es zum Teil auch in Salbenform.

Höher als 10 % sollte der wässrige Anteil in einer Salbe allerdings nicht sein. Zum einen wird es dann schwieriger, die Anteile zu verbinden. Zum anderen ist die Salbe kürzer haltbar, da sich in dem wässrigen Milieu leichter Keime vermehren können und die Salbe somit unbrauchbar machen.

Auch ätherische Öle kann man mit einer Salbengrundlage mischen.

Bienenwachs
Bienenwachs, Foto Maja Dumat, Flickr.com
Olivenöl mit Oliven
Olivenöl, Foto Florena_Presse, flickr.com

Was brauche ich für eine Hustensalbe?

Zutaten:

  • 10 g getrockneter Thymian, will man frischen Thymian verwenden, braucht man die doppelte Menge, also 20 g
  • 100 ml Olivenöl
  • 10 g Bienenwachs
  • saubere Gläschen, um die Salbe einzufüllen, sterilisiert oder mit hochprozentigem Alkohol desinfiziert

Man sollte darauf achten, alles in Bioqualität zu verwenden.

Bienenwachs darf bis zu 25% Paraffin enthalten, ohne dass es deklariert werden muss. Am besten besorgt man sich daher das Wachs direkt von einem/einer (Bio-) Imker/in oder als Wachsplättchen aus der Apotheke.

Schritt 1:

Man gibt den Thymian und das Öl in einen Topf oder in ein hitzebeständiges Glas in ein Wasserbad und erhitzt auf 60 bis 70 Grad Celsius. Heißer sollte die Mischung nicht werden, sonst werden die heilkräftigen Inhaltsstoffe zerstört. Nützlich ist hier ein Bratenthermometer, damit kann man die Temperatur kontrollieren. Man kann auch einen Simmertopf verwenden, bei dem die Temperatur angezeigt wird oder die Vollküchenprofis setzen diese Superkochmaschine ein, deren Markenname ich hier nicht nennen will ;).

Schritt 2:

Ca. 20 bis 30 Minuten lässt man unter gelegentlichem Umrühren den Thymian im Öl bei einer konstanten Temperatur von 60 bis 70 Grad Celsius ausziehen. Danach gießt man das Öl durch ein feines Sieb ab und gibt es in den Topf zurück. Nun wird das Wachs zugefügt, der Topf kommt zurück auf den Herd und wieder unter Rühren schmilzt man das Wachs in der Ölmischung. Auch hier wieder darauf achten, dass die Temperatur 60 bis 70 Grad Celsius nicht übersteigt. Sobald das Wachs geschmolzen ist, kann man den Topf vom Herd nehmen. Nun rührt man noch einige Zeit, sodass die Salbe langsam abkühlt und die Wirkstoffe sich gleichmäßig verteilen.

Schritt 3:

Bevor die Salbe fest wird, füllt man sie in vorbereitete saubere Gläschen. Verschließen sollte man die Gläschen erst, nachdem die Salbe vollständig ausgekühlt ist.Sonst könnte sich am Deckelboden Kondenswasser bilden und das könnte die Haltbarkeit beeinträchtigen und zur Schimmelbildung führen. Beschriften nicht vergessen, damit man man nicht irgendwann vor dem Gläschen steht und sich wundert, was man da eigentlich hat.

Voila, fertig ist die Hustensalbe. Sie eignet sich für Kinder und Erwachsene. Erwachsene können sich Rücken und Brust dünn damit einreiben, bei Kindern sollte man sie nur entweder auf der Brust oder auf dem Rücken anwenden.

Thymian wirkt schleimlösend, krampfstillend, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. So kann die Thymiansalbe helfen, dass der Husten schneller abklingt.

Unterstützen kann man die Wirkung der Salbe noch, indem man dem Kind oder dem Erwachsenen einen Wickel anlegt. Für Kinder gibt es fertige Wickelsets, die einfach und praktisch sind. Die Kinder freuen sich über die Zuwendung, die sie beim Einreiben und Anlegen des Wickels bekommen und das ist schon ein wichtiger Schritt zur Gesundung.

Andere Salben

Nach diesem Rezept können auch Salben mit anderen Wirkstoffen hergestellt werden.

Das Verhältnis ist immer gleich, 10 g Kräuter, 10 g Bienenwachs, 100 ml Öl. Die Auszugszeit der Kräuter im Öl variiert. Feine Blütenblätter wie z.B. die der Ringelblume sollte man nur ca. 10 Minuten ausziehen, harte Wurzeln wie z.B. die der Engelwurz bis zu 60 Minuten.

Ringelblume
Ringelblume, Foto Margo BonBon, Flickr.com

Für eine vegane Variante könnte man das Bienenwachs durch Sheabutter ersetzen, allerdings müsste man den Sheabutteranteil dann erhöhen und den Ölanteil niedriger ansetzen, da Sheabutter weicher als Bienenwachs ist. Also z.B. 70 ml Öl und 30 g Sheabutter. Das habe ich allerdings noch nicht selbst ausprobiert. Wenn ihr es ausprobiert, schreibt mir gerne, wie es geklappt hat, dann kann ich es hier ergänzen.