Homöopathie als Heilkunst
Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt
das ist die zentrale Regel in der Homöopathie.
Was bedeutet dies konkret?
Um einen erkrankten Menschen zu behandeln wird ein Arzneimittel gegeben, das bei einer/einem Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen würde, wie die die/der Erkrankte zeigt.
Die Substanzen, die in der Homöopathie verwendet werden – Substanzen aus dem Pflanzen-, Tier- und Mineralreich – werden nach genauen Vorschriften verdünnt und verschüttelt oder verrieben- sie werden „potenziert“. Dadurch wird die heilende Kraft der Substanz vertieft und erweitert.
Diese potenzierten Mittel werden von Gesunden „geprüft“: sie werden eingenommen, bis die/der Gesunde Symptome entwickelt. Diese Symptome werden ausgewertet. Finden sie sich bei einem kranken Menschen wieder, so kann das entsprechende Mittel einen Reiz zur Selbstheilung setzen: Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.
Ca. 3000 verschiedene Arzneimittel werden in der Homöopathie zur Behandlung verschiedenster Krankheiten eingesetzt. Immer noch werden neue Arzneimittel erforscht.
Aus dieser Vielzahl der in Frage kommenden Mittel das eine passende herauszufinden, erfordert eine sorgfältige Anamnese. Hierbei werden neben der Krankheitsgeschichte auch die individuellen Symptome der Patientin/ des Patienten erfragt, wie z.B. Nahrungsmittelverlangen und – abneigungen, Schlafgewohnheiten und v.a. Symptome aus dem sogenannten Gemütsbereich, also dem seelischen und geistigen Erleben. Auch die Krankheiten in der Familie werden in der Anamnese erfragt.
Durch die Gabe eines einzelnen Arzneimittels und sorgfältige Beobachtung der Reaktion wird das Mittel herausgefunden, das dem Patienten/ der Patientin bei seiner/ihrer spezifischen Problematik helfen kann.
Entstehung der Homöopathie
Begründer der Homöopathie ist der sächsische Arzt und Apotheker Samuel Friedrich Hahnemann. Er lebte von 1755 bis 1843. Enttäuscht von den Behandlungsmethoden der damaligen Zeit wandte er sich von der Medizin ab und entdckte bei seiner Übersetzertätigkeit durch Zufall die Heilkraft von Arzneimitteln, die nach dem homöopathischen Prinzip eingesetzt werden.
Das homöopathische Prinzip war als Heilprinzip schon seit dem Altertum bekannt und wurde unter anderem von Hippokrates und Paracelsus angewendet.
Hahnemanns Verdienst ist es, das homöopathische Prinzip auf Arzneisubstanzen übertragen und es in eine nachvollziehbare und überprüfbare Form gebracht zu haben.